Auch: Morton-Neurom, Morton-Neurinom, Morton-Syndrom

Die „Morton-Neuralgie“ beschreibt eine besondere Form des Vorfußschmerzes, bei der die Reizung von Nerven zwischen zwei Mittelfußknochen zu teilweise erheblichen Schmerzen führt. Die Schmerzen werden typischerweise als „einschießend“ oder „wie ein Stromschlag“ beschrieben und strahlen in die Zehen aus. Zudem können Gefühlsstörungen oder Missempfindungen im Bereich der Zehen auftreten. Die Beschwerden werden durch enges Schuhwerk verstärkt, meist bessert sich die Symptomatik im Sitzen und nach dem Ausziehen der Schuhe.

Die Morton-Neuralgie entsteht als Reaktion der Plantarnerven (Nervi plantares aus dem Nervus tibialis) auf eine dauerhafte mechanische Reizung, beispielsweise bei Fehlstellungen wie dem Spreizfuß. Als Folge der Nervenirritation kann es zu einer reaktiven Wucherung der Nerven kommen, die den Platzmangel und damit die Beschwerden im Verlauf noch verstärken kann. Meistens tritt die Morton-Neuralgie zwischen dem 3. und 4. Mittelfußknochen auf, seltener auch zwischen dem 2. und 3. Mittelfußknochen. 

Konservative Therapie

Die wichtigste Maßnahme der nicht operative Behandlung ist die Versorgung mit weitem Schuhwerk sowie speziellen stützenden Einlagen mit Entlastung des betroffenen Mittelfußraumes. Zudem kann bei Beschwerdepersistenz eine Injektionsbehandlung versucht werden. 

Operative Therapie

Führt die konservative Therapie nicht zu einer ausreichenden Besserung der Beschwerden, kann die operative Therapie erwogen werden. Bei der operativen Therapie wird der entsprechende Nerv und Nervenknoten freigelegt („Nervendekompression“) oder entfernt („Neurektomie“). 

Nach der Entfernung besteht meistens eine Gefühlsminderung im Versorgungsgebiet der betroffenen Zehennerven. Die Nervenschmerzen können nach der Operation aber auch noch einige Wochen anhalten, da die Nervenirritation erst langsam abklingt.

Prinzipiell ist nach der Operation direkt die Vollbelastung möglich. Um jedoch eine rasche und komplikationslose Wundheilung zu gewährleisten, wird während der Wundheilung meist ein Spezialschuh sowie die Schonung des Fußes empfohlen.

Stand 25.06.2020