Die Stoßwelle ist eine hochenergetische Schallwelle. Seit Jahrzehnten als Standard beim Zertrümmern von Nierensteinen eingesetzt, nimmt sie heute auch in der Orthopädie, Urologie, Chirurgie und Dermatologie einen festen Platz als vielseitige Therapieform ein (Extrakorporale Stoßwellentherapie, ESWT). Die Behandlung mit Stoßwellen gilt speziell bei der Linderung chronischer Schmerzen als besonders wirkungsvoll. Es gibt unterschiedliche Formen der Stoßwelle, die radiale und die fokussierte Stosswelle (Erläuterung s.u.).

(Bildquelle: Sturz Medical AG)

Vorteile

  • weitgehend risiko- und nebenwirkungsfrei
  • verbessert den Stoffwechsel und die Durchblutung
  • beschleunigt den Heilungsprozess im Körper

Radiale Stoßwellen

Radiale Stoßwellen (R-SW) werden über ein frei bewegliches Handstück in den Körper eingeleitet und erfassen die gesamte Schmerzzone. Radiale Stoßwellen werden auch – physikalisch korrekt – als radiale Druckwellen bezeichnet.

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Fokussierte Stoßwellen

Fokussierte Stoßwellen (F-SW) sind kurzwellig und auf eine Fokuszone außerhalb des Therapiekopfes konzentriert. Sie entfalten ihre Wirksamkeit in der Tiefe. Diese Eindringtiefe kann mit Vorlaufstrecken variiert und der zu behandelnden Gewebeebene angepasst werden.

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Welche Therapieform ist am besten?

Grundsätzlich ist die radiale Stoßwellentherapie nur für Weichteilbereiche geeignet. Therapie in Knochen- oder Knorpelnähe ist die Domäne der fokussierten Therapie. Wir favorisieren für viele Indikationen die Kombination beider Verfahren. Die fokussierte Therapieform wird dabei zunächst für fokale Therapiemaßnahmen, die radiale Stoßwelle für ergänzende flächige Anwendungen genutzt.

Anwendungsgebiete für die fokussierte Stoßwellentherapie

Die extrakorporale Stoßwellentherapie dient zur Behandlung von chronischen und punktförmigen Schmerzen, vornehmlich im Übergangsbereich von Knochen und Sehnen:

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
  • Tennis-/Golferellenbogen (Epicondylitis)
  • Fersensporn, Plantarfasziitis
  • Achillessehnenbeschwerden

Seltenere Anwendungsgebiete sind chronische Entzündungen der Sehnenansätze am Schultergelenk, Sehnenansatzentzündungen am Hüftknochen, Leistenschmerzen im Profifußball („Weiche Leiste“), Belastungsschmerz an der Schienbeinkante, Patellaspitzensyndrom, Falschgelenke (Pseudoarthrosen) und Triggerpunkte der Rückenmuskulatur als Auslöser therapieresistenter Rückenschmerzen.

Gegenanzeigen für die Stoßwellentherapie

Es gibt nur wenige Gegenanzeigen, die nach aktuellem Kenntnisstand die Anwendung von radialen Stoßwellen einschränken:

  • Patienten mit Gerinnungsstörungen / Marcumarpatienten
  • Tumorpatienten
  • Wachstumsfugenbereich bei Kindern und Jugendlichen
  • Schwangerschaft
  • Herzschrittmacher

Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Die Behandlungskosten werden von den privaten Krankenversicherungen in der Regel übernommen.

Die Kosten für die Stoßwellentherapie werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nur bei der Diagnose von Fersenschmerzen bei Plantarfasziitis („Fersensporn“) übernommen (max. 3 Sitzungen pro Fuß). Hierfür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein (und auch belegt werden):

  • Beschwerdedauer mehr als sechs Monate mit funktionellen Einschränkungen
  • Schuheinlagen und Dehnübungen wurden angewandt und haben keine Besserung erbracht

Bei anderen Erkrankungen, wie Achillessehnenschmerzen oder Kalkschulter, müssen gesetzlich versicherte Patienten die Kosten als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) selbst tragen.

Bitte fragen Sie uns nach den genauen Behandlungskosten. Wir beraten Sie gerne.